Übergabe der Petition am 17.2.2025 an die Bürgermeisterin

Am Montag, den 17.2.2025 hat die Initiative die Ergebnisse der Petition an Bürgermeisterin Frau Walentina Dahms übergeben und hierbei folgende Anmerkungen, Forderungen und Angebote formuliert:

Liebe Frau Dahms, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit nehmen und uns persönlich zur Übergabe unserer Petition empfangen.

Über 600 Menschen haben mit ihrer Stimme ein Votum abgegeben und möchten, dass die Grünfläche am Hauser Weg erhalten bleibt. Stellvertretend für die Unterschreibenden, hier einige Stimmen bzw. Zitate aus der Petition:

Zitat 1: gekürzt vom 11.11.24

Sehr geehrte Frau Dahms,

Sie konnten die Schilderungen am Sonntag, den 10.November 2024 von Professor Lesch und unserem Umweltminister Glauber bei den Schwabener Sonntagsbegegnungen zu unserer Klimaentwicklung verfolgen. Viele Orte und Städte bauen ihre Flächen zurück, damit die Orte kühler werden. (…)

Bitte überdenken Sie und der Gemeinderat ihre Entscheidungen zum Wohl der Bevölkerung, und Berücksichtigen sie Folgeschäden und Kosten, durch die steigende Gefahr durch Hochwasser.

Zitat 2: vom 12.11.24

Als Anlieger und unmittelbar Betroffener bin ich der Meinung, dass die gemeindlichen Mandatsträger bei der Entscheidung für eine Bebauung dieses Gebietes in der vorgesehenen Dimension, wichtige gemeinschaftliche und öffentliche Interessen nicht oder nicht ausreichend erwogen haben.

Diese sind:

  • Hochwasserschutz in der Fläche durch Erhalt des rechtlich gesicherten Überschwemmungsgebiets und der bestehenden Retentionsfläche
  • Erhalt der Speicherfähigkeit des Bodens in der Bach Aue und somit auch Schutz des Grundwasserspiegels und der Bestandsgebäude vor Setzungen
  • Erhalt der Fläche aus klimatischen Gründen (Kleinklima in den unmittelbar angrenzenden Siedlungen und Motor der innerörtlichen Frischluftschneise am Hennigbach) in Zeiten des Klimawandels
  • Verkehrsverhältnisse der erschließenden Siedlungsstraßen, die in den fünfziger Jahren dimensioniert wurden und den zusätzlich entstehenden fliesenden und ruhenden Verkehr nicht aufnehmen können
  • immenser Anstieg der Lärm- und Schadstoffbelastung für alle Bewohner u.v.m

Zitat 3: gekürzt vom 17.01.25

Angesichts der Klimaveränderung müssen wir in großem Ausmaß Grünflächen, Laubbäume und -Büsche, Gewässer und Abfluss-Flächen und natürliche Vegetation erhalten und schützen! (….)

„Erst wenn der letzte Baum gefällt ist, der letzte Bach zugeschüttet und der letzte Fisch vergiftet ist, werden die „Fortschrittsgläubigen“ feststellen, dass man Geld und Steine nicht essen und trinken kann!“ (alter Sponti-Spruch aus der Zeit, als ich so alt war, wie meine Enkelkinder jetzt sind!)

Ich wünsche mir von den jetzt gewählten und amtierenden Politikern, dass auch unsere Urenkel noch ohne Sauerstoffmasken leben können!

So viel zu den Gedanken der Menschen, die unserer Petition unterstützen.

Warum ist also der Erhalt der Grünfläche so wichtig? Was in München der Englische Garten und in New York der Central Park ist, das ist in Markt Schwaben der Hennigbach mit den angrenzenden Grünflächen. Ganz besonders das Gebiet zwischen Heilmaierstraße und Haus, entlang des Hauser Wegs ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Spaziergänger und Radlfahrer. Noch wichtiger ist aber, dass dieses Gebiet ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet ist und als dieses einen essenziellen Hochwasserschutz für alle BewohnerInnen unseres Marktes darstellt.

Des Weiteren stellt die Grünfläche die Frischluftzufuhr für den gesamten Ort sicher und trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.

Wir fordern daher ganz klar, dass diese Fläche in ökologisch aufgewerteter Form erhalten bleiben muss.

In den letzten Wochen ist bei diversen Veranstaltungen – u.a. beim 2. Forum des Aktivkreises Natur und Nachhaltigkeit – deutlich geworden, dass wir in Zukunft mit zunehmenden Extremwetterlagen zu kämpfen haben werden. Belege hierfür liefern uns die dramatischen Bilder aus Valencia, dem Ahrtal und Simbach. Diese Entwicklung hat erheblichen Einfluss auf unseren steigenden Bedarf an Hitze- und Hochwasserschutz. Wir benötigen daher die Grünfläche am Hauser Weg mehr denn je als Ausgleichsfläche zur Hitzeregulierung aber vor allem auch als Rückhaltebecken für Starkregenereignisse. Die Frage ist nicht, ob diese Ereignisse bei uns in Markt Schwaben eintreten werden, sondern wann, wie oft und wie stark.

Wie könnte eine alternative Nutzung des Areals aussehen?

Der Grundstückseigentümer wohnt seit Längerem nicht mehr im Ort, fühlt sich eigenen Angaben zufolge der Gemeinde immer noch sehr verbunden und möchte dieser gerne „etwas zurückgeben“.

Unser Wunsch ist es, dass das Grundstück als Markteigentum in seiner jetzigen Form weiter aufgewertet werden kann, d.h. der Bach renaturiert, dass Naherholung ausgebaut und eine ökologische Ausgleichsfläche geschaffen wird.

Unser Angebot als Initiative Hauser Weg in diesem Zusammenhang: Nach Vorbild anderer Initiativen würden wir uns in einen Verein umwandeln und diesen Prozess aktiv mitgestalten und somit dazu beitragen, die Lebensqualität der Marktgemeinde im Allgemeinen und den Schutz vor zukünftigen Naturereignissen im Speziellen zu erhöhen.

Zu dem wichtigen Thema Wohnraumschaffung möchten wir folgende Hinweise und Denkanstöße geben.

Es gibt in Markt Schwaben vorhandene Baulücken zur Schaffung von Wohnraum, in Einzelfällen sogar mit einem gültigen Bebauungsplan oder in Form von bereits versiegelten Flächen. Konkrete Beispiele hierfür sind die ehemalige Gärtnerei Gerstmeyer und das Gebiet am Graf-Sieghart-Weg. Wir fordern, dass die wertvollen und knappen Ressourcen in der Politik und Verwaltung eingesetzt werden, um diese Gebiete für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum umzuwandeln.

Unser abschließender Appell an Sie, Frau Bürgermeisterin: Nehmen Sie sich die Sorgen, Ängste und Schutzbedarfe Ihrer Bürger zu Herzen. Sorgen Sie dafür, dass eine inhalts- und faktenbasierte Diskussion stattfinden kann und eine finale Entscheidung mit gesundem Menschenverstand getroffen wird.

Lassen Sie nicht zu, dass ein so wichtiges Thema wie der Schutz von Leib und Leben, weder von parteipolitischen Grabenkämpfen noch von Individualinteressen überlagert wird.

Stoppen Sie die Planung zur Bebauung der Fläche aufgrund der vorgetragenen Argumente.

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