Leserbrief von Hans Kufner – erschienen in der Ebersberger Zeitung am 25.09.2024

Einem Märchen gefolgt

Einen Entwurf meines Leserbriefes, der ihrer Redaktion und den Gemeinderäten vorliegt, … habe ich noch recht sachlich mit der Überschrift „Leserbrief betreffend Hauser Weg“ betitelt und auch so gehalten. Nach der … Gemeinderatsitzung (vom 19.9.24) kann ich mir aber eine gewisse Polemik nicht verkneifen und gebe meinem heutigen Leserbrief die Überschrift „Märchenstunde im Gemeinderat“.

Vorgetragen von Herrn Steffelbauer (Planer, Gemeinderat und zweiter Bürgermeister) wurde eine Präsentation, wo mir am Ende fast die Tränen gekommen wären. Das Baugebiet, wenn es dann mal fertig ist (laut Planer wird wohl so nach und nach gebaut, so dass wir über viele Jahre den Lärm und Dreck einer Großbaustelle haben werden) soll mit seinen dreizehn Gebäuden (unter anderem mehrere vermutlich optisch bescheidene drei- bzw. vierstöckige Häuser – von Kobell-Straße lässt grüßen) eine echte positive Bereicherung unseres Ortes bedeuten.

Das Oberflächenwasser versickert wie von Geisterhand. Und nur ein paar Reste werden, wenn überhaupt, den Hennigbach erreichen.

Ebenso glaubt der Planer, dass die riesige Tiefgarage von den künftigen Bewohnern eifrig genutzt werden wird und die oberirdischen Stellplätze nur von Besuchern – über den dann zur Straße ausgebauten Hauser Weg – angefahren werden.

Die Praxis schaut überall anders aus. Die Märchenstunde fand seinen Höhepunkt, als der Planer das Areal mit dem Postanger verglich. Da hat er wohl vergessen, dass im Postanger kein drei- bzw. vierstöckigen Häuser stehen. Als es dann um die „Sozialen Komponenten“ ging, wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Die im Wahlkampf versprochene Transparenz schaut anders aus. Vielleicht ging ja die „Erzählung“ so weiter und mir wären wirklich die Tränen gekommen.

Einen positiven Aspekt hatte der … Abend aber trotzdem. Immerhin acht Gemeinderäte verweigerten die Billigung des Städtebaulichen Konzeptes. Dreizehn sind allerdings den märchenhaften Ausführungen gefolgt.

Aber vielleicht kommt es, wie bei vielen Märchen, doch noch zu einem guten Ende und das Überschwemmungsgebiet und die Frischluftzufuhr bleiben uns erhalten.

Hoffentlich!

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